merkur.de 10.03.2005
- Wolfratshausen - Die Ankündigung des ukrainischen Staatspräsidenten Viktor Juschtschenko in den ARD-Tagesthemen, die Visapflicht für EU-Bürger bei Reisen in die Ukraine aufheben zu wollen, lässt die Osteuropa-Hilfe hoffen, dass spontane Aktionen künftig erleichtert werden. Der stellvertretende Vorsitzende Erhard Hoppe erklärte gestern auf Anfrage, der Verein würde sich über die Aufhebung der Visapflicht "ganz besonders freuen". Hoppe schränkte ein, er wisse nicht, ob das ukrainische Staatsoberhaupt diese Ankündigung werde durchsetzen können. Für die Osteuropahilfe würden durch die Erleichterungen im Reiseverkehr sowohl die Visagebühren als auch die Wartezeiten auf die Papiere entfallen.
Im umgekehrten Fall, bei Reisen von ukrainischen Staatsbürgern nach Deutschland, sieht die Osteuropahilfe die Debatte um die so genannte Visa-Affäre mit gewisser Sorge. Dieser Tage hat der Verein den Direktor einer Schwerhörigenschule und eine Dolmetscherin eingeladen, im April zwei Wochen lang in einer deutschen Schule für Hörgeschädigte in Straubing zu hospitieren. Vize-Vorsitzender Hoppe fürchtet nun, dass die Einreisebedingungen nach den Diskussionen über Prostitution und Kriminalität verschärft werden und das Visum für den Pädagogen nicht rechtzeitig ausgestellt werden kann.
Waschmaschinen dringend gesucht
Die Osteuropa-Hilfe organisiert in diesem Jahr zwei Hilfstransporte in die Ukraine. Für die Internatsschule in Pidkamin, in der 150 schwerhörige Kinder betreut werden, sucht der Verein gebrauchstüchtige Waschmaschinen. Nach Aussage von Erhard Hoppe wird die Wäsche der Mädchen und Buben derzeit "mit drei Haushaltswaschmaschinen gereinigt", die rund um die Uhr laufen müssen, um die Wäscheberge zu bewältigen. Gut erhaltene Kleidung und Schuhe nehmen Dorabella und Erhard Hoppe an jedem Dienstag im Monat von 16 bis 18.30 Uhr im Lager in Degerndorf am Weiher entgegen. Die Kleidungsstücke sollen im Idealfall in Kartons verpackt sein. Rückfragen sind unter der Nummer 0 81 71/91 06 45 möglich.ee