2019 - Interview mit Maria Reitinger in Brody

Unterstützung von Bedürftigen ist unser Hauptanliegen


Kürzlich hielt sich in Brody die Wohltätigkeitsorganisation „Osteuropahilfe“ auf, die in der Stadt als eine „Hilfsorganisation für die Länder Osteuropas“ bekannt ist. Die Organisation war vertreten durch ihre Leiterin Frau Maria Reitinger, Josef Reitinger, Frau Viktoria Sidorova, Frank Dopfer und Eberhard Hahn.


Über das Ziel des Besuches sowie Pläne im Hinblick auf die Zusammenarbeit erzählt Maria Reitinger.


Ihre Organisation arbeitet seit Langem mit der Stadt Brody und mit der Region Brody zusammen. Dank dieser Zusammenarbeit konnten sehr viele gute Taten vollbracht werden.  Ein Zeichen dafür ist eine Kapelle neben dem Krankenhaus, die auf Initiative des verstorbenen Gründers, Leiters der Organisation und des Ehrenbürgers der Stadt Brody, errichtet wurde sowie eine Gedenktafel zu Ehren der Freundschaft zwischen den Städten Brody und Wolfratshausen.

Richard Dimbath war der Gründer unserer Organisation. Danach wurde sie von Erhard
Hoppe geleitet und jetzt von mir.


Es freut uns zu wissen, dass Ihre Organisation die Zusammenarbeit mit der Region Brody fortführt. Frau Maria, was ist das Ziel Ihres Besuches?

Das Hauptanliegen der Organisation „Osteuropahilfe“ ist die Unterstützung von Bedürftigen in Brody und Pidkamin. In Lwiw gibt es auch einige Familien, um die wir uns kümmern.
In Pidkamin haben wir unsere wichtigsten Partner, nämlich das Ausbildungs- und Rehabilitationszentrum für hörgeschädigte Kinder, das Psychoneurologische Internat Pidkamin, die Allgemeinbildende Schule und den Kindergarten besucht, sowie die Feuerwehr kennengelernt.


Wie sind Ihre Eindrücke vom Besuch in Pidkamin?


Unsere Eindrücke sind sehr positiv. Es wird viel getan, viel renoviert, viel reorganisiert. Es gibt auch viele Menschen, die daran interessiert sind und daran teilnehmen. Es sei an der Stelle betont, dass die Unterstützung hörgeschädigter Kinder zu einer der wichtigsten Aufgaben unserer Arbeit gehört. Jährlich kommen Fachleute, Akustiker, nach Pidkamin. Sie bringen Hörgeräte mit und untersuchen die Kinder.


Richard Dimbath hat eng mit der Assoziation der Invaliden zusammengearbeitet. Wird diese Arbeit in Zukunft fortgesetzt?

Wir haben diese Organisation besucht und den neuen Leiter kennengelernt. Der Lagerraum wurde besichtigt. Wir haben vor, in Zukunft keine großen Transporte mehr zu tätigen, aber finanzielle Unterstützung zu leisten.


Die Städte Brody und Wolfratshausen sind bereits Partnerstädte. Ein Freundschafts-vertrag über die Zusammenarbeit wurde sogar unterzeichnet. Stand ein Treffen mit der Leitung unserer Stadt auf Ihrem Programm? Wird diese Zusammenarbeit fortgesetzt?


Ja, die Zusammenarbeit wird unbedingt fortgesetzt. Unsere Delegation hat sich mit dem Bürgermeister Anatoli Belei getroffen. Während des Besuches haben wir die wichtigsten Richtlinien unserer Arbeit klar abgesteckt. Im kulturellen Hinblick sind die Verbindungen gut.
Man kann mit Sicherheit sagen, dass sie sich auch weiterhin entwickeln werden. Sie wissen bestimmt, dass hier in Brody ein Konzert unter der Leitung von Oxana Lyniw stattfinden wird und eine Delegation aus Wolfratshausen vorhat, dabei zu sein. Ich möchte aber betonen, dass wir von den partnerschaftlichen Beziehungen wissen, sie sind aber nicht die Hauptrichtlinie unserer Arbeit.


Und wie sind die Richtlinien Ihrer Arbeit?

Ich möchte noch einmal auf das Thema Pidkamin zu sprechen kommen. Wir sind vier Personen aus der Ortschaft Schäftlarn bei München. Seit 2012 pflegen wir freundschaftliche Beziehungen zu Pidkamin. Seit 2015 kommen jährlich 15 Kinder und Jugendliche aus Pidkamin für eine Woche zu uns. Unser Hauptziel ist es, Bedürftigen zu helfen und mit Organisationen in der Ukraine zusammenzuarbeiten, die sie unterstützen. In Brody sind das die Assoziation der Invaliden und „Oberih“. Wir haben Andri Schpur kennengelernt, der die Arbeit seines Vaters weiterführt. Wir haben von diesem Besuch einen sehr guten Eindruck bekommen. Des Weiteren haben wir das Zentrum für soziale Adaption unter der Leitung von Ihor Hnat besichtigt. In erster Linie leisten wir   finanzielle Unterstützung. Zum Beispiel hatten wir erfahren, dass dort die Heizung nicht funktionierte. Dieses Projekt wurde von uns finanziert. So müssen die Menschen dort nicht frieren. Zur Zeit arbeitet Ihor Hnat an einem Projekt, das Treffen von inhaftierten Eltern mit ihren Kindern ermöglicht. Wir haben auch das Iwan-Trusch-Gymnasium, das Pädagogische M.-Schaschkewytsch Lyzeum, die allgemeinbildende Schule ersten bis einschließlich dritten Grades № 3 sowie das Rehabilitationszentrum „Strumok“ besucht. Es hat uns sehr gefreut zu erfahren, dass sowohl in Brody als auch in Pidkamin viele Kinder die deutsche Sprache lernen. Deswegen möchten wir durch Ihre Zeitung die Internetadresse unserer Webseite mitteilen. So können sie über uns in Deutsch lesen und dadurch ihre Deutsch-kenntnisse vertiefen: www.osteuropa-hilfe.de

Kinder, die zu uns kommen, werden bei deutschen Gasfamilien untergebracht. Dank dieser Besuche lernen wir die Ukraine besser kennen. Wir wünschen Ihrem Land von Herzen Wohlergehen und Entwicklung.


Das Gespräch wurde geführt von N. Sabokryzka

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